Making Heimat. Germany, Arrival Country

Zur Aufnahme von Flüchtlingen, insbesondere Flüchtlingsfamilien, wird ein ehemaliges Bürogebäude in eine permanente Unterkunft umgebaut. Es entstehen insgesamt fünf Wohnungen unterschiedlicher Größe, um flexibel auf die Anforderungen der Familien zu reagieren.
Aufgrund der freitragenden Gebäudekonstruktion werden alle Wände in Leichtbauweise errichtet. Die großflächigen Verglasungen werden teilweise zurückgebaut, um mehr Privatsphäre gewährleisten zu können. Alle notwendigen Infrastrukturmedien, wie Strom, Gas, Wasser und Abwasser, können ohne großen Aufwand in dem vorhandenen Doppelboden des ehemaligen Großraumbüros verlegt werden.
Die beiden Hauptelemente der Einrichtung sind der gemeinschaftliche Innenhof und der Dachgarten. Die Idee entstand während mehrerer Besprechungen mit Asylbewerbern aus Syrien und Afghanistan und einheimischen Bewohnern mit Migrationshintergrund.
Der introvertierte Innenhof dient als halböffentlicher Gemeinschaftsraum für sozialen und interkulturellen Austausch. Er kann zudem als Rückzugsort zum Beten oder als geschützter Spielbereich für Kinder genutzt werden.
Der Dachgarten mit Hochbeeten für Nutzpflanzen dient als produktive Beschäftigungsmöglichkeit der Bewohner. Neben dem sozialen Aspekt der gemeinsamen Gartentätigkeit, sollen Lebensmittel für den eigenen Gebrauch angebaut werden.
Die Beratung hinsichtlich kultureller Gebräuche, technischer Details, Pflanzen- und Gemüsearten stammt von Herrn Mustafa Aziz, einem Agraringenieur aus Syrien, der vor sechs Monaten mit seiner Frau geflüchtet ist. Die bauliche Umsetzung des Projekts erfolgt durch das Team von Herrn Mehmet Batan, der Anfang der 90er Jahre als Asylbewerber nach Deutschland kam.
(Auszug Erläuterungsbericht)