Angesichts der zunehmenden Flüchtlingseinwanderung im Sommer 2015 fühlten sich die Kuratoren der Architekturbiennale Elke Delugan, Sabine Dreher und Christian Muhr angesprochen einen Beitrag zu leisten.So wurden u.a. die Architekten von the next ENTERprise für soziokulturelle und baumaßnahmliche Lösungsansätze beauftragt und konzipierten im Rahmen der Initiative “Orte für Menschen” zwei Interventionen innerhalb einer temporär nutzbaren Büroimmobilie. Eine Kombination aus einer neuen Erschließungstopografie im Außenraum sowie der Einsatz autarker Raum-in-Raum-Module im Innenraum bildeten die Infrastruktur für dynamische Aneignungsprozesse.
Ihrem Impuls folgend, die Integration der Geflüchteten durch die Verschränkung von Innen und Außen zu fördern, entwickelten tnE neue Handlungsspielräume, von denen sowohl der Einzelne profitiert als auch das soziale Umfeld.
Status | Land |
Architekt | Auftraggeber |
Ausführende Firma |
Kempelenpark / Öffnen des Areals
Um das Potential einer temporär ungenutzten Büroimmobilie für neue Formen der Stadtbenutzung zu aktivieren, setzten tnE punktuelle Interventionen im Außenraum, die der Kommunikation und Begegnung zwischen Bewohnern und Anrainern dienen. Auf soziokultureller Ebene sind diese architektonischen Maßnahmen in das Engagement zahlreicher Akteure eingebettet und schaffen somit die Basis für eine gesellschaftliche Dynamik bei der Aneignung der “Stadtbausteine”. Diese Elemente verstehen sich als “Stadtbausteine”, weil sie nicht nur temporär im Bestand sondern darüber hinaus in einer Vielzahl von urbanen Situationen eingesetzt werden können.
Ein 140 Meter langer Holzsteg mit Plattformen, Terrassen und Treppen verbindet den Park des ursprünglich geschlossenen Siemensareals mit dem umliegenden Stadtraum. Durch Öffnen des Zaunes wurde an der Ecke Copy-Shop der Stadtraum mit dem Kempelenpark verbunden und für die Öffentlichkeit und die Nachbarschaft zugänglich gemacht. Das Ineinandergreifen von Park und Erschließungstopografie schafft neue Räume des Treffens, Kommunizierens und gemeinsamen Tuns von Anrainern, Bewohnern und Stadtflaneuren. Es entstehen interaktive und kommunikative Zonen ohne Vorgaben ihrer funktionalen Benutzung aber mit unterschiedlichen Möglichkeiten für individuelle und gemeinsame Aktivitäten.