Fertiggestellt
Art der Bewohner
Asylbewerber und Flüchtlinge mit anerkanntem Status
Anzahl der Bewohner
80
Moduleinheiten
20 Wohneinheiten
Baukosten (Euro/m²)
€1340,00
Bauverfahren
Massivbau
Bauverfahren (Detail)
Massivbau: Decken Stahlbeton, Wände Ziegel; Südfassaden: Holtrahmenbauweise mit Fassadenplatten
Land
Germany
Wohnfläche pro Person (m²/Person)
20,50
Architekt
Architektengemeinschaft Gilg-Peer-Wolff, Weißbrod,
Augsburg
Auftraggeber
Tür-anTür e.V. Augsburg
Ausführende Firma
Fa. Ruisinger, Baar
Das aus 20 Wohnungen bestehende, Ende der 50er Jahre für ehemalige Zwangsarbeiter und Displaced Persons erbaute „Europadorf“ wurde 1999 vom Verein „Tür an Tür“ übernommen und 2002 um 16 Wohnungen erweitert. Das „Europadorf“ ist die einzige von ursprünglich 7 Siedlungen, die heute noch im Gedanken des Gründers, des belgischen Dominikanerpaters Dominique Pire, geführt wird. Auch heute noch bietet es Wohnraum für ehemalige Boatpeople, geflüchtete Familien und alleinstehende Asylsuchende, russische Juden sowie türkische und kurdische Flüchtlinge und wird von einer gemeinnützigen GmbH, der „Tür an Tür – miteinander wohnen und leben gGmbH“, verwaltet.
Die beiden neuen Baukörper schließen zwei Längskonturen des quadratischen Grundstücks entlang der Straßen, treten jedoch hinter die Baulinien der alten Gebäude zurück. Der Innenhof ist fast geschlossen, die Ecken sind jedoch offen geblieben. Die jeweils nördlich vorgelagerte Laubengangerschließung ermöglicht Haustüren für jede Wohnung und eine halb öffentliche Erschließungszone, deren Materialien roh belassen sind – Beton, verzinkter Stahl, unbehandeltes Lärchenholz. Die Aufenthaltsräume reihen sich südorientiert aneinander. Sie haben keine Balkone, um die Wohnungen gegenüber den Altbauten nicht zu privilegieren und die Bedeutung des grünen Angers zu unterstreichen.
(Auszug Erläuterungsbericht)