• © Feldschnieders + Kister Architekten
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Containerdörfer, Bremen

Durch die Verwendung von größeren Containern mit 3 Metern Breite sind flexiblere Grundrisse möglich. Die Module sind zu Clustern verbunden, die teilweise Innenhöfe bilden.

Status
Fertiggestellt

Art der Bewohner
Asylbewerber

Anzahl der Bewohner
200

Moduleinheiten
Hemelingen: 6 Gebäude, Überseetor: 8 Gebäude, Grohn:7 Gebäude

Baukosten (Euro/m²)
€1100,00

Bauverfahren
Container

Bauverfahren (Detail)
Stahlrahmen + Metall (Keine Standardmaße sondern 3 x 3 x 9 m)

Land
Germany

Wohnfläche pro Person (m²/Person)
12,50

Architekt
Feldschnieders + Kister Architekten, Bremen

Auftraggeber
Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, Bremen (4 Standorte)

Ausführende Firma
Bremen Hemelingen und Grohn: Firma Algeco GmbH; Überseetor: Firma G. Ungrund GmbH

Die Übergangswohneinrichtungen entstanden auf städtischen Grundstücken und wurden für fünf Jahre genehmigt. Eine Mitarbeiterin aus dem muslimischen Kulturkreis hat die planenden Architekten für die Bewohner sensibilisiert. So entstanden Wohnungen für 2 Personen auf 24 m2 bis 4 Personen auf 48 m2, jeweils mit Bad und Küche. Maximal 16 Personen leben auf einer Ebene und versorgen sich selbst. Auf Sammelduschen verzichteten die Architekten, da sie vor allem bei muslimischen Frauen zu Problemen führen können. Weil einige Bewohner das Geräusch laufenden Wassers als beruhigend empfanden und deshalb die Wasserhähne nicht zudrehten, wurden Armaturen mit Wasserstopp eingebaut. Dem Bedürfnis nach Ruhe und Privatsphäre kommt die Anordnung zu Hofhäusern entgegen. Sie bildet ein geschichtetes System von privat, halböffentlich und öffentlich. Die Anlage wird 24 Stunden gesichert.  
„Die Bremer Beispiele zeigen auch, dass die Menschen, die einmal ein paar Monate in einer Überganswohneinrichtung verbracht haben, ungern umziehen wollen.“ Der Architekt Tobias Kister, der die Containeranlagen geplant hat, zieht daraus den Schluss: „Wir müssen nachhaltige, höherwertige und dauerhafte Wohnanlagenschaffen. Nicht die Bewohner ziehen weiter, sondern die Sozialarbeiter und Heimleiter, die nicht mehr gebraucht werden.“ Kister plant derzeit eine Anlage aus Holz. „Ein Container eignet sich nicht zum dauerhaften Wohnen“, sagt er.   
 
Text: Friederike Meyer 
Aus: Stadtbauwelt 48.2015